Auch wenn die Relevanz von Feedback in der Interaktion und für Lernen und Entwicklung für mich unbestritten ist, beobachte ich immer wieder, wie begrenzt die Wirkung in der Praxis ist. Diese Forscher eines neurowissenschaftlichen Instituts liefern einen Ansatz, der neue Wege eröffnet. Sie schreiben u.a.: «Egal, wie Sie Feedback geben: Wer unerbetene Kritik hört, reduziert genau dann seine kognitiven Ressourcen, wenn er sie am meisten braucht (…) Unerwünschtes Feedback aktiviert häufig eine Kampf- oder Fluchtreaktion im Gehirn, die das Lernen unterbricht.» Sie folgern: «Wir müssen das herkömmliche Paradigma überdenken und uns viel weniger darauf konzentrieren, Menschen zu ermutigen und zu trainieren, Feedback zu geben, als vielmehr die Gewohnheit zu pflegen, nach Feedback zu fragen.» Wer also an die Grenzen der Wirkung des Feedbackgebens gestossen ist: Konzentrieren Sie sich als Organisation, Führungskraft oder Personaler auf die «Befähigung des Fragens/Fragenden» und schaffen Sie auf diesem Weg eine «Kultur des Fragens nach Feedback“, so dass verändertes Verhalten möglich werden kann.
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