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04. Oktober 2024

Feedback und das erstaunliche Wörtchen «aber»

Wir alle kennen die demotivierende Wirkung des Wörtchens «aber». Schal wird, was uns als Kompliment über den Tisch gereicht wurde: «Du hast viele gute Ideen, aber an der Umsetzung hapert es noch.» Auf einmal bekommen wir das Bild nicht mehr aus dem Kopf, für unser Gegenüber möglicherweise mehr ein unverbindlicher Luftikus als ein verbindlicher Macher zu sein. Schamröte treibt uns ins Gesicht… Stopp! Wir Menschen neigen dazu, unsere Aufmerksamkeit mehr auf das Negative als auf das Positive zu richten. Möglicherweise hatte das einmal einen biologischen Zweck und hat uns so davor bewahrt, von einem wilden Tier gefressen zu werden. Wie auch immer: Das Wörtchen «aber» trägt leider dazu bei, den Fokus auf die vermeintlich negative Botschaft zu richten. Probieren Sie darum beim nächsten Feedback aus, die Kraft dieses Wörtchens umzulenken: Setzen Sie es vor den Satzteil, der die positive Rückmeldung beinhaltet! Dann heisst es «An Deiner Umsetzung hapert es noch, aber Du hast so viele gute Ideen!» Wie wirkt das? Ergänzen Sie jetzt noch das Wörtchen zwar, können Sie die positive Wirkung verstärken: «An Deiner Umsetzung hapert es zwar noch, aber Du hast so viele gute Ideen!» Übrigens: Ein «aber» durch ein «und» zu ersetzen erzeugt noch einmal eine andere Wirkung. Merken Sie es?

Quelle: Ebner, Markus (2024). Positive Leadership in der Praxis. Wien: Facultas Verlags- und Buchhandels AG.

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21. Mai 2024

Antifragilität und Resilienz: ein Konzept für die Selbstführung

“I do not think that things necessarily happen for the best. However, we can learn to make the best of things that happen.”

Das Konzept der Antifragilität erweitert das herkömmliche Verständnis von Resilienz. Der ehemalige Harvard Psychologe und Philosoph Tal Ben-Shahar bricht dazu anhand des sogenannten «SPIRE-Modells» fünf Elemente herunter, die das persönliche Wachstum in Sachen «Widerstandsfähigkeit» und «Wohlbefinden» unterstützen. Diese Elemente sind durch Studien empirisch belegt:

  • Spiritual Wellbeing, bspw. indem man das Gefühl von Sinnhaftigkeit in den Alltag integriert.
  • Physical Wellbeing, bspw. indem man gezielt für die persönliche Erholung sorgt, denn nicht der Stress an sich schafft Probleme, sondern der Mangel an Entspannungsphasen.
  • Intellectual Wellbeing, bspw. indem man neugierig bleibt, Fragen stellt und sich auf eine Sache in der Tiefe einlässt, das kann z.B. die intensive Beschäftigung mit einem Hobby sein.
  • Relational Wellbeing, indem man für «Quality time» sorgt, also Zeit mit den Menschen verbringt, die einem wichtig sind und für die man wichtig ist,
  • Emotional Wellbeing, bspw. indem man schmerzhafte Gefühle nicht leugnet, sondern wahrnimmt («umarmt»), schwere Zeiten als Chancen zum Lernen begreift – sowie Dankbarkeit für das übt, was Gutes im Leben ist.

«Don’t chase happiness. Become antifragile.» Hörtipp zur Selbstführung aus der Reihe «Big Think» auf YouTube. Viel Freude und Inspiration beim Hören!

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13. Februar 2024

Wie holen Sie das Beste aus einer Assessment-Rückmeldung für sich heraus?

In den letzten Wochen habe ich (einmal wieder) viele Rückmeldegespräche im Rahmen bestimmter Assessment-/Diagnostik-Tools geführt. Diese Tools setzen Unternehmen u.a. im Rahmen interner Weiterbildungsmassnahmen ein, z.B. um neuen Führungskräften eine Standortbestimmung bezüglich der in der Organisation erforderlichen Kompetenzen zu ermöglichen.

Es hat mich berührt, mit wie viel Interesse und Offenheit, aber auch mehr oder minder leichter Anspannung, sich meine Gesprächspartner*innen, alle neu in einer Führungsfunktion, auf diese Rückmeldungen eingelassen haben. Am Ende beeindruckt und z.T. auch dankbar, neue Einsichten gewonnen zu haben, konnte jeder etwas für sein Führungshandeln mitnehmen. Dabei ging es keinesfalls um grosse Veränderungen, sondern darum, bestimmte Zusammenhänge und Wechselwirkungen in einer ungewohnt-neuen Klarheit wahrzunehmen, die vorher nicht gegeben war. Das hat es möglich gemacht, die Blickwinkel zu erweitern, bisherige Herangehensweisen neu zu bewerten und eigenes Verhalten zu differenzieren.

Wir konnten uns am Ende beide zufrieden aus dem Gespräch lösen: Meine Gesprächspartner*innen, weil sie ganz offensichtlich etwas annehmen und mitnehmen konnten. Ich, weil ich den Eindruck hatte, etwas Konstruktives zur persönlichen Auseinandersetzung beigetragen zu haben. Diese Erfahrung hat mich im Nachgang beschäftigt, denn der Umgang mit Assessment-Tools kann grundsätzlich sehr schief gehen. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn mit diesen Instrumenten nicht sorgfältig oder oberflächlich umgegangen wird, sei es in der Kommunikation oder in der Handhabung generell. Darum möchte ich ein paar Faktoren zusammentragen, die sicher dazu beitragen, dass Sie als Führungskraft etwas Gutes aus diesen Gesprächen für sich herausziehen können:

  • Nervosität im Vorfeld ist normal und legitim. Sie sind schliesslich ein Mensch mit Gefühlen und Sie erhalten auch nicht jeden Tag ein Feedback zu Ihrer Person. Es kann Ihnen und Ihrem Gegenüber helfen, das zu Beginn zu sagen, vielleicht mit einem kleinen, entschuldigenden Lächeln – was auch immer am besten zu Ihnen passt. Denken Sie daran: Es wird Ihnen kaum ein «emotionsloser Roboter» gegenübersitzen. Diese Person müsste sonst den Beruf verfehlt haben.
  • Gehen Sie offen in das Rückmeldegespräche, lassen Sie nicht zu, dass Ihre Ängste Ihnen den Zugang zu potenziellen Einsichten versperren. Sagen Sie sich bewusst «Stopp», sollten Ihre Gedanken kreisen. Lenken Sie sich ab. Erledigen Sie Dinge, die auf Ihrem Schreibtisch zuoberst liegen. Machen Sie, was Sie gut können – das wird Ihnen helfen, sich fähig zu fühlen.
  • Zu Ihrer Neugierde gehört, etwas über sich erfahren zu wollen. Was das sein könnte, wissen Sie vor dem Gespräch noch nicht. Was Sie grundsätzlich damit machen, ist Ihre Entscheidung. Diese Einstellung wird Ihnen helfen, sich innerlich aufrecht und positiv-neugierig aufs Gespräch einzulassen.
  • Behalten Sie immer im Auge, dass Sie etwas für sich mitnehmen wollen. Das gelingt dann, wenn Sie einerseits aktiv zuhören, andererseits sich aktiv beteiligen. Nur so kann ein wirklicher Dialog entstehen. Das erhöht die Chance, etwas Handfestes über sich zu erfahren. Denken Sie daran: Ihr Gegenüber, so kompetent er oder sie ist, kann sie nicht lesen. Dabei helfen auch keine Daten aus einem Assessment- oder Diagnostiktool. Ihr*e Gesprächspartner*in kann nur Übersetzungsarbeit für Ihren beruflichen Alltag leisten. Seien Sie darum sichtbar im Gespräch, verstecken Sie sich nicht, denken Sie wahrnehmbar mit.
  • Zuhören kann anstrengend sein, fragen Sie darum nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. Lassen Sie Unverstandenes nicht stehen. Bleiben Sie aufmerksam. Erzählen Sie von sich. Nur so kann gemeinsam aus den Ergebnissen etwas entwickelt werden, das Relevanz für Sie und Ihren beruflichen Alltag hat.
  • Die Frage «Was hat das Gehörte mit mir zu tun?» ist Ihr roter Faden durchs Gespräch. Denken Sie z.B. an konkrete Führungssituationen, die Sie als herausfordernd erleben. Sie lohnen sich zur Reflexion. Wie sind Sie bisher mit diesen Situationen umgegangen? Was ist vermutlich «Ihr ganz persönlicher Beitrag» zum anstrengenden Erleben?
  • Es kann vorkommen, dass Sie sich nach einem solchen Gespräch (wohltuend) erschlagen fühlen. Das ist normal. Wann dreht man sich schon einmal so ausführlich um seine eigene Achse und gibt sich preis? Sich mit sich selbst auseinanderzusetzen kann und darf einen durchaus fordern. Keine Sorge: Das Gefühl legt sich. Lassen Sie das, was noch in der Luft ist, auf den Boden kommen. Es wurde etwas gesät. Das werden Sie zu gegebener Zeit ernten können.

Sie werden sehen: Wenn Sie so verstanden in einem Feedbackgespräch auf der Grundlage von Assessment- und Diagnostiktools interagieren, werden Sie ein echtes Gespräch führen, Spannendes über sich erfahren, mitnehmen, worüber es sich zu reflektieren lohnt – und punktuell das eigene Herangehen differenzieren und Neues ausprobieren können. Das ist immer lohnend für Sie.

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17. Oktober 2023

Hörtipp!

„Becoming the best version of yourself“ – spannendes und aufschlussreiches Gespräch um Erfolg, Potential, Selbstbilder, Krisen u.a. mit erstaunlichen Antworten, bspw. zur Komplexität von Feedback sowie zur Rolle unangenehmer Gefühle als Schlüssel zu tieferem Selbstverständnis und realistischer Selbstakzeptanz. Hörenswert auch für die Metareflexion der persönlichen beruflichen Rolle!

Alain de Botton: Why you have love & relationships all wrong. In: High Performance.

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03. Oktober 2023

Was ist eine gute Teamrunde?

Trauen Sie sich, Ihr althergebrachtes Sitzungskorsett zu lockern. Kommen Sie weg von der Idee, Traktanden abzuarbeiten und muten Sie Ihren Mitarbeiter:innen Verantwortung zu. Wie das im neuen Gewand einer «Teamrunde» funktionieren kann und für alle Beteiligte gewinnbringend ist, lesen Sie in meinem neuen Buch, das Mitte 2025 bei Springer Gabler erscheinen wird. Wollen Sie vorab mehr darüber wissen, kontaktieren Sie mich gerne. Ich freue mich, Sie kennenzulernen.

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03. Mai 2023

Meine Führungskraft gibt mir emotional nicht das, was ich brauche. Was kann ich tun, damit es mir besser geht?

Einen vermeintlich «trockenen Fisch» als Führungskraft über sich zu haben, die sich anders verhält, als man das selbst seinen Mitarbeiter:innen gegenüber tun würde, erfordert einigen Langmut. Diesen hat man aber nicht immer zur Verfügung. Das ist menschlich. Die Lösung liegt – wie so oft – im Blick nach innen. Eine hilfreiche Anleitung für diesen Blick nach innen finden Sie in meinem neuen Buch, das Mitte 2025 bei Springer Gabler erscheinen wird. Suchen Sie heute in dieser Frage ein Gespräch mit einer fachkundigen Person oder ein Coaching, können Sie gerne mit mir Kontakt aufnehmen. Ich freue mich auf Sie!

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24. November 2022

Wie verschaffe ich mir Gehör bei meiner Führungskraft?

Auch als Führungskraft mit seinen Anliegen in der Linie nach oben nicht durchzukommen, kommt im Laufe einer Karriere immer wieder vor. Zu viele Interessen und Personen treffen in einem System aufeinander, die sich natürlicherweise nicht immer die Waage halten. Je öfter sich diese Erfahrung persönlich wiederholt, je eher wächst der Wunsch nach Veränderung und dem Ausbrechen aus dem blockierten Kontext. Das sind die Zeiten, in denen Menschen Unternehmen verlassen und sich an einem neuen Ort wieder Perspektiven verschaffen. Wie Sie in diesen verfahrenen Situationen Verantwortung für sich übernehmen und sich wieder handlungsmächtig erleben, ohne vorschnell Ihre Zelte abzubrechen, erfahren Sie in meinem neuen Buch, das Mitte 2025 bei Springer Gabler erscheinen wird. Wenn Sie das Bedürfnis nach einem Coaching oder nach einem Gespräch haben, bin ich gerne für Sie da. Melden Sie sich – ich freue mich.

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13. Juli 2022

Was kann ich dazu beitragen, damit ein Kritikgespräch gelingt? Teil 2

Wie kann man Kritik in einer Arbeitsbeziehung so adressieren, dass sie möglichst positive Wirkung beim Gegenüber erzeugt? Mehr dazu fahren Sie in meinem neuen Buch, das Mitte 2025 erscheinen wird: Im Mittelpunkt der Überlegungen steht nicht nur die Gesprächssituation selbst, sondern auch die Qualität der Beziehung zum Adressaten. Für weitere Informationen nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf oder tragen sich in meine Newsletter ein. Ich freue mich auf Sie.

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30. Mai 2022

Die Krux mit den kritischen Botschaften im Arbeitsalltag Teil 1

In einer Arbeitsbeziehung Kritik zu äussern, fällt den Meisten nicht leicht. Warum es dennoch wichtig ist, Kritik zu adressieren, lesen Sie in meinem neuen Buch, das Mitte 2025 erscheinen wird – als Plädoyer für authentische Beziehungen. Wenn Sie mehr dazu erfahren wollen, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf oder tragen sich in meine Newsletter ein.

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20. Dezember 2021

Das Problem mit Rechtfertigungen in der Führungsbeziehung

Rechtfertigungen hinterlassen oft einen schalen Geschmack – auf beiden Seiten. Erkennt man die Mechanismen dahinter, kann man das eigene, vorschnelle Reaktionsmuster unterbrechen und trotzdem die Steuerung des Gespräch konstruktiv beibehalten. Mehr zu diesen Mechanismen und zur Auflösung solcher Situationen in meinem neuen Buch, das Mitte 2025 bei Springer Gabler erscheinen wird. Kontaktieren Sie mich gerne für weitere Informationen!

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